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Round-Table von ULI Switzerland und VLP-ASPAN zum Thema „Ortsatmosphäre“ am 4.7.2016 in Kloten
ULI Switzerland und VLP-ASPAN traten in der Flughafenstadt Kloten erstmals zusammen als Veranstalter einer Vortrags- & Diskussionsrunde auf.
20 November 2016
Beim ULI Roundtable am 17. November liessen sich namhafte Vertreter der Immobilienwirtschaft auf eine spannende Diskussion ein zum Thema „Folgen des Bundesgerichtsurteils zum Bauprojekt Ringling“. Die einladenden Local Chairs Zürich und Basel, Birgit Werner und Marc Bros de Puechredon, konnten auf die tatkräftige Unterstützung der ULI Mitglieder Dr. Thomas Held, Analysen und Strategien, und Ulrich Mayer, Direktor des Amts für Baubewilligungen, zählen. Weitere Experten legten in einer Podiumsdiskussion ihren fundierten Ausblick auf mögliche Folgen dar: Benedikt Loderer, Stadtwanderer, Peter Ess, der frühere Direktor des Hochbauamtes der Stadt Zürich, und Nigel Woolfson, Leiter Projektentwicklung Allreal.
Am Rande von Zürich Höngg war durch 3 Bauträgerschaften – Baugenossenschaft Sonnengarten, Gemeinnützige Bau- und Mietergenossenschaft und die Stiftung Alterswohnungen Stadt Zürich- auf einer rund 30’000 Quadratmeter grossen Parzelle der Bau einer ringförmigen Wohnsiedlung mit Innenhof geplant.
Das Bundesgericht verweigerte am 10. August 2016, 11 Jahre nach Planungsbeginn, in letzter Instanz die Baubewilligung und löste bei der Verwaltung und den professionellen Entscheidungsgremien (inklusive Jury-Kreisen) einen Schock aus. Damit hat sich das Bundesgericht zum ersten Mal über das fachliche Urteil der städtischen Behörden und Planungsfachleute hinweggesetzt; bisher war davon auszugehen, dass die Qualitätsansprüche im Planungs- und Baugesetz mit einem Architekturwettbewerb, durch die Stadt durchgeführt, erfüllt seien, ferner wenn das Baukollegium der Stadt Zürich ebenfalls positiv urteilt.
Das Podiumsgespräch, moderiert durch Dr. Thomas Held, stellte die Ringling-Thematik in den grösseren Zusammenhang der Spannung zwischen Erhaltungsgebot und dem Vierdichtungsgebot.
Die Frage, ob das Urteil ein unzulässiger oder zumindest überraschender «Affront», eine Einmischung in einen Bereich, der den professionellen Gremien und lokal/regional Zuständigen vorbehalten war, oder bloss ein wortklauberischer «Unfall» ist, endete nach kontroverser Diskussion im Aufruf zur Gelassenheit.
Einzelne Stimmen machten aber deutlich, dass bei dem Ringling Projekt der Rahmen gesprengt wurde. Was hier fehlte, war der partizipative Prozess vor der Ausschreibung des Wettbewerbs und damit die basisdemokratische Diskussion. Auf keinen Fall sollte aber diesem öffentlichen Diskurs eine basisdemokratische Architektur folgen. Doch die gesellschaftliche Komponente ist entscheidend in der heutigen Zeit, auch wenn es schwierig ist, diese einzuschätzen. Die Möglichkeit der Einsprache ist allgegenwärtig.
Birgit Werner, Local Chair ULI Zürich
Thomas Held, Analysen und Strategien
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