Ihr habt kürzlich die ULI Proptech Challenge auf lokaler Ebene in der Schweiz und auf europäischer Ebene gewonnen. Was bedeutet dieser Award für euch?

Nico: Der Gewinn der ULI Proptech Challenge ist ein enormer Meilenstein für uns. Er bestätigt die Relevanz unserer Lösung für die Dekarbonisierung des Immobiliensektors und das Vertrauen in unser Team. Insbesondere in einem hochkompetitiven Umfeld wie der europäischen PropTech-Szene zeigt dieser Award, dass unsere Algorithmen mit der gleichzeitigen Optimierung nach nachhaltigen und finanziellen Zielen, sowohl auf Gebäude- als auch Portfolioebene als innovativ und zukunftsweisend wahrgenommen werden.

Wie habt ihr euch auf die ULI Proptech Challenge vorbereitet und was habt ihr aus dem Wettbewerb gelernt?

Nico: Wir haben einen unserer Kunden gebeten, mit uns gemeinsam unsere Lösung und die Vorteile für die Nutzer und andere Immobilienunternehmen vor der Jury und den Zuschauern zu präsentieren. Es war uns wichtig, ein besonders transparentes Bild von der Zusammenarbeit, den Vorteilen für beide Seiten und den gegenseitigen Erwartungen zu zeichnen. Nur zu oft scheitern Partnerschaften mit PropTechs an falschen Erwartungen. Gemeinsam haben wir das in unserer Präsentation in den Vordergrund gestellt und die Stimme des Nutzers in den Vordergrund gestellt.

Wie hat die Teilnahme an der ULI Proptech Challenge euer Netzwerk und eure Kontakte im Proptech- und Immobilienbereich erweitert?

Nico: Der Wettbewerb hat uns nicht nur Sichtbarkeit verschafft, sondern uns auch Zugang zu neuen Experten-Netzwerken ermöglicht, in welche wir uns zukünftig aktiv einbringen werden. Wir konnten Kontakte vertiefen und unsere Perspektiven mit weiteren Unternehmen erweitern und so spannende Kollaborationsmöglichkeiten identifizieren.

Welche Herausforderungen habt ihr bei der Entwicklung eurer Proptech-Lösungen überwunden ?

Nico: Ein zentraler Punkt war der Umgang mit fragmentierten und unvollständigen Daten. Viele Unternehmen im Immobiliensektor arbeiten noch mit Excel und manuellen Prozessen, Daten liegen oftmals in Silos, was Entscheidungsfindungen erschwert und ineffizient macht. Unsere Software überwindet diese Hürden durch die Nutzung modernster Algorithmen und KI, die umfassende Sanierungs- und Dekarbonisierungsstrategien ermöglichen. Die Flexibilität der Dateneingabe (z.B. im Tool, Excel), einfache Interaktion mit bestehenden Systemen und Anreicherung über Datenbanken hilft Immobilienunternehmen, schnell erste Ergebnisse zu erhalten und auch mit wenigen Daten den Weg in Richtung Net-Zero zu gehen.

Was unterscheidet eure Proptech-Lösung von anderen auf dem Markt? Wie seht ihr die zukünftige Entwicklung der Proptech-Branche und welche Trends sind für euch besonders spannend?

Nico: Unsere Lösung kombiniert Nachhaltigkeit mit Profitabilität, indem sie ESG-Kriterien, finanzielle Optimierung und gesetzliche Anforderungen kombiniert und in Strategien integriert. Damit schaffen wir eine neue Kategorie, die es bisher noch nicht gab: Real Estate Decision Intelligence (REDI). Unsere REDI liefert keine simplen Indikationen oder Benchmarks, sondern hält den hohen Ansprüchen der Branche an Planungs- und Investitionssicherheit stand, indem verlässliche, auf die individuellen Gebäude und Portfolios optimierte Maßnahmen bereitgestellt werden, auch bereits mit wenig verfügbaren Daten von Kundenseite. Möglich wird das über die Algorithmen hinter der Plattform, welche jahrelang – unter anderem während des PhDs meines Co-Gründers Dr. Evan Petkov – erforscht und mit hunderten Experten der Branche verfeinert wurden.
Wir sehen einen starken Trend hin zur Interaktion unterschiedlicher Plattformen und Tools (z.B. zum einfachen Austausch von Daten), Nutzung von KI und mehr Digitalisierung entlang des Gebäudelebenszyklus. Wir sehen uns als Teil dieses Trends und unsere Plattform ermöglicht bereits heute eine unkomplizierte Interaktion mit den verbreiteten Tools (z.B. ESG).

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in euren Proptech-Innovationen und wie integriert ihr umweltfreundliche Lösungen in eure Technologien?

Nico: Nachhaltigkeit ist das Herzstück unserer Technologie, welche den Kunden unterstützt, sowohl nachhaltige als auch finanzielle Ziele zu erreichen. Wir ermöglichen es, mehr CO2e in kürzerer Zeit über optimierte Dekarbonisierungsstrategien zu reduzieren, indem Renovierungsmaßnahmen präziser dimensioniert und Kosten eingespart werden. Damit können datenbasierte Entscheidungen getroffen werden, die sowohl die ökologische als auch die ökonomische Performance verbessern. Unsere Mission ist es, den Immobiliensektor Net-Zero-fähig zu machen, aber zu geringeren Kosten und deutlich schneller als mit bisherigen Tools.

Wie geht ihr mit der Skalierung eures Unternehmens um?

Nico: Skalierung ist für uns sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Durch die Erweiterung unserer Partnerschaften und das Gewinnen zusätzlicher Finanzmittel, wie in unserer letzten und nun wieder anstehenden Funding-Runde, können wir die Software weiterentwickeln und baldig neue Märkte erschließen. Dabei setzen wir auf starke Partner und erfahrene neue Mitarbeiter:innen.

Welche Partnerschaften sind für euch in der Zukunft besonders wichtig und warum?

Nico: Partnerschaften mit innovativen Asset Managern und Beratungsfirmen sind essenziell, da sie unsere Plattform direkt in ihren operativen Prozessen einsetzen können und wir gemeinsam an der Weiterentwicklung arbeiten können. Darüber hinaus arbeiten wir an strategischen Kooperationen mit etablierten Tools aus dem Sektor (z.B. MIS, ESG Reporting), um die Einbindung unserer Lösung in bestehende Prozesse möglichst einfach zu gestalten. Innovative Technologien und Komponenten, wie z.B. Energieeffizienzmaßnahmen, wollen wir als Teil des Lösungsraums ebenfalls über Partnerschaften in unserer Software ergänzen, um den Nutzer mehr Möglichkeiten an die Hand zu geben.

Was sind eure langfristigen Ziele und Visionen für euer Unternehmen?

Nico: Wir möchten Real Estate Decision Intelligence im Markt etablieren und weltweit dazu beitragen, dass die Unternehmen im Immobiliensektor ihre Netto-Null-Ambitionen unter Einhaltung ihrer ganz individuellen finanziellen Ziele und Unternehmensanforderungen erreichen. Unser Ziel ist es, “Nachhaltigkeit” für Unternehmen planbar zu machen und Investitionssicherheit zu geben, und damit eine nachhaltigere und effizientere Immobilienwirtschaft zu schaffen.

Wie wichtig ist es für euch, Teil der ULI-Community zu sein, und in welcher Weise hat diese Zugehörigkeit eure Arbeit unterstützt?

Nico: Die ULI-Community bietet uns eine Plattform, um mit führenden Köpfen der Immobilienbranche in Kontakt zu treten. Diese Netzwerke sind entscheidend für den Austausch von Best Practices, das Erkennen und Definieren neuer Trends. Als Mitglied bringen wir uns in Zukunft auch in einem Council ein.

Mehr über den PIC-Challenge Wettbewerb finden Sie hier.