ULI Switzerland und VLP-ASPAN (Schweizerische Vereinigung für Landesplanung) traten am 4.7.2016 in der Flughafenstadt Kloten erstmals gemeinsam als Veranstalter einer Vortrags- und Diskussionsrunde auf. Im Mittelpunkt des vom debecon-Geschäftsführer Dieter Bullinger initiierten und organisierten Roundtable Anlasses stand das Thema „Ortsatmosphäre gestalten“. Was ist Ortsatmosphäre und wie erfasst man deren Ist-Zustand? Wie ist eine Ziel-Atmosphäre definiert? Welche Rolle spielen und wer organisiert die damit verbundenen Meinungsbildungsprozesse? Und letztendlich welchen Stellenwert haben dabei Stadtplaner und Architekten?

Diese Fragen wurden erörtert am Beispiel der Zentrumsplanung Kloten, bei der die Erfahrung gemacht wurde, dass ein im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbsverfahrens ausgewählter Vorschlag zunächst an der Urne abgelehnt wurde. Erst nachdem man sich in einem partizipativen Verfahren intensiv mit der aktuellen Ortsatmosphäre und dem gewünschten Zielzustand auseinandergesetzt und daraus ein entsprechendes Briefing für die Planer entwickelt hatte, konnte ein durchsetzungsfähiges Konzept erarbeitet werden, das inzwischen sukzessive umgesetzt wird. Dabei kommen der Erhaltung der letzten noch existierenden Altgebäude im Ortszentrum von Kloten sowie der Gestaltung eines neuen Stadtplatzes grosse Bedeutung zu.

Über 50 Teilnehmer des Roundtable Anlasses bewiesen das grosse Interesse der Fachwelt an dem Thema, in welches durch Dieter Bullinger, Marc Osterwalder (Stadt Kloten) und Dieter Pfister (Pfister Marketing & Spacing Therwil) eingeführt wurde. Eine von Dieter Bullinger moderierte Diskussionsrunde mit Lukas Bühlmann (Direktor VLP-ASPAN Bern), Samuel Flükiger (Kanton Aargau Aarau) und Joris Van Wezemael (Pensimo Management Zürich sowie ETH Zürich) rundete den Abend ab und befasste sich mit den Lehren aus dem Klotener Beispiel:

• Situation genau analysieren und unter Einbezug der Bevölkerung erfassen
• Zielatmosphäre im Sinne eines “atmospheric design“ definieren
• neben der Bevölkerung möglichst auch die Grundstückseigentümer und die ansässige (Immobilien-) Wirtschaft einbeziehen
• Prozess und Ergebnis nicht durch Stadtplaner und Architekten steuern lassen, sondern durch die Gemeinde vorantreiben, die sich eindeutig als Bauherr und Auftraggeber versteht  

Ein Apero, gesponsort von der Stadt Kloten, rundete den interessanten Abend ab.