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Rückblick: Launch ETRE in Frankfurt
Am 11. November startete die ETRE D-A-CH-Roadshow mit dem Launch in Frankfurt.
Emerging Trends ULI / PwC in Real Estate® Europe 2020: Immobilien werden 2020 trotz des starken politischen und wirtschaftlichen Gegenwinds ein attraktives Anlageobjekt bleiben
Der zum 17. Mal in Folge vom Urban Land Institute (ULI) und PwC veröffentlichte Bericht basiert auf den Meinungen von über 900 Immobilienfachleuten in ganz Europa, darunter Investoren, Entwickler, Kreditgeber und Berater. «Climate of Change» der diesjährige Titel.
Derzeit finden an verschiedenen Orten in Europa Veranstaltungen statt, die Ergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren. PWC stellte dazu am 12. November in Zürich ihren Jahresanlass im Aura als Plattform zur Verfügung und lud ein zu einem Programm mit hochkarätigen Teilnehmern. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an PWC und vor allem von meiner Seite an Marie Seiler, Head Real Estate Advisory, die die Ergebnisse des Reports präsentierte. Die folgende Diskussion leitete Dr. Stephan Kloess, Kloess Real Estate, mit den Panellisten und mehrheitlich ULI Mitgliedern Christoph Schumacher, Credit Suisse, Cornel Widmer, Zurich Insurance Company, Roger Hennig, Schroder Investment Management, und Rainer Suter, Axa Investment Managers. Ergebnisse des Reports wurden bestätigt, aber auch differenziert betrachtet. Es war eine hoch spannende Diskussion, von Stephan Kloess wortgewandt und intelligent geführt.
Paris führt die Liste der Favoriten für die Aussichten für 2020 an, wobei Berlin und Frankfurt ebenfalls unter den ersten drei liegen. London ist für Immobilieninvestitionen die viertattraktivste Stadt Europas im Jahr 2020. Manchester, Birmingham und Edinburgh rangieren knapp ausserhalb der Top 20.
Bei den Investitions- und Entwicklungsaussichten führt die Logistik erneut das Branchenranking an, getrieben von einem anhaltenden Anstieg des Online-Einzelhandelsumsatzes. Die Branche sieht sich weiterhin mit dem Problem konfrontiert, dass das Angebot nicht mit den sich ändernden Mustern der Verbrauchernachfrage Schritt halten kann, da in Kontinentaleuropa viel Raum für Wachstum im elektronischen Handel besteht. In anderen Sektoren, in denen Kapital fliesst, dominiert die Wohnimmobilie erneut den Investitionsrang.
Die europäischen Immobilienführer vertrauen weiterhin auf Immobilien als attraktive und nachgefragte Anlageklasse, trotz des starken politischen und wirtschaftlichen Gegenwinds. Da die Zinssätze längerfristig niedriger bleiben und die Anleiherenditen in vielen europäischen Ländern im negativen Bereich liegen, bleiben die Immobilienerträge insbesondere im Vergleich zu anderen Anlageklassen für Anleger attraktiv. Für die meisten Immobiliensektoren werden weiterhin reichlich Eigen- und Fremdkapital erwartet. Die Marktteilnehmer achten darauf, wie sie Kapital einsetzen, wobei der Schwerpunkt auf Städten liegt, die Liquidität und Stabilität bieten. Gleichzeitig denken viele strategisch über ein grösseres Investitionsbild nach, in dem Mischnutzung, intelligente Mobilität, Dichte und verstärkter Einsatz von Technologie für den Erfolg von Standorten entscheidend sind.
Mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmer gaben an, dass steigende Baukosten die grössten Auswirkungen auf ihr Geschäft im Jahr 2020 haben werden. Dies ist insbesondere für Anleger von Bedeutung, die sich bei der Beschaffung auf eine Build-to-Core-Strategie verlassen. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum gibt ebenfalls Anlass zur Sorge und bietet Chancen. 61 Prozent der Befragten glauben, dass sich das Problem in den nächsten fünf Jahren verschärfen wird, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Darüber hinaus äusserten sich mehr als zwei Drittel der Befragten besorgt über die Auswirkungen von Umweltproblemen auf ihr Geschäft. Die Investmentmanager reagierten auf den Druck institutioneller Investoren, die Initiativen für Umwelt, Soziales und Governance (ESG) zu verstärken, während andere mit Emissionsminderungszielen konfrontiert waren, die sich aus einer zunehmenden Regulierung ergaben, um ihre Entwicklungen und Investitionen gegenüber den Anforderungen des Pariser Abkommens zukunftssicher zu machen. Insbesondere wurde auch das Bewusstsein für Klimarisiken geschärft. Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer gab an, dass das Risiko eines Klimawandels in ihrem Portfolio gestiegen ist, und 73 Prozent erwarteten, dass dieses Risiko in den nächsten fünf Jahren grösser wird.
In kleinerem Rahmen folgte am 19. November die Präsentation in Genf.
Birgit Werner MRICS
Chair ULI Switzerland
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